Angebote an systemischer Weiterbildung und Zertifizierung

Ab Juni 2025 bietet das Institut für systemische Studien e.V. in Hamburg eine Weiterbildung in systemischer Kinder- und Jugendlichentherapie / -beratung an. Die Ausbildung richtet sich an Kolleg*innen helfender Berufe, welche mit Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen beraterisch und therapeutisch in unterschiedlichen Kontexten tätig sind. Arbeitsfelder umfassen dabei beispielsweise schulische Bereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendhilfe, Erziehungsberatungsstellen genauso wie klinische Kontexte in der Pädiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie niedergelassene Praxen.

Zugangsvoraussetzungen:
Der Ausbildungsgang ist offen für Teilnehmer*innen aus psychosozialen Arbeitsfeldern mit einem abgeschlossenen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.

Ausnahmen sind im Einzelfall möglich. Voraussetzung dafür ist ein qualifizierter Berufsabschluss in eben jenem Arbeitsfeld und / oder gleichwertiger Tätigkeit mit entsprechender, mindestens dreijähriger Praxis. Teilnehmer sollten darüber hinaus über eine Möglichkeit zur Umsetzung systemischer und familientherapeutischer Vorgehens­weisen mit Kindern und Jugendlichen verfügen.

Kenntnisse der Grundlagen systemischer Therapie – erlangt beispielsweise in Workshops, Seminaren und Weiterbildungsveranstaltungen – werden vorausgesetzt.

Der Kurs umfasst 350 Stunden.

Supervision hat sich in den letzten Jahren zu einer vielgestaltigen Form der beruflichen Reflexion und Beratung entwickelt. Sie verlangt von den Supervisor*innen spezifische Kenntnisse und Handlungskompetenzen in komplexen Situationen. Im Aufbaukurs „Systemische Supervision“ können die Teilnehmer*innen Kenntnisse, Methoden und Erfahrungen für die Arbeit mit Einzelnen und Gruppen erwerben, die sie befähigen, eigenständige Supervisionen durchzuführen. Vorgestellt und erarbeitet werden systemische Reflexionen und Handlungsweisen, z. B. für die Auftragsklärung

• Einzel- und Teamsupervision, Projektsupervision
• Bearbeitung von Team- und Leitungskonflikten
• Konzeptentwicklung als Teil von Supervisionen

Gleichwertiger Teil der Weiterbildung ist die Supervision der Supervisionsprojekte der Teilnehmer*innen, von denen jede*r mindestens drei vorstellt. Die Weiterbildung umfasst insgesamt 300 Stunden. Diese teilen sich auf in 200 Stunden Theorie, Methoden, Supervision, 60 Stunden Selbstreflexion und Entwicklung eigener Projekte und 40 Stunden dokumentierte Praxis.

Das Curriculum orientiert sich an den Richtlinien der Systemischen Gesellschaft zur Zertifizierung „Systemischer Supervisor / Systemische Supervisorin SG“. Die Teilnehmer*innenzahl beträgt max. 20. Das Angebot richtet sich an Interessent*innen, die bereits einen Grundkurs in systemischer Beratung abgeschlossen haben und die über die Möglichkeit verfügen, parallel zur Fortbildung an Supervisions- und Coachingprojekten zu arbeiten.

Die einzelnen Weiterbildungstermine finden Sie im Download "Kursbeschreibung".

Im Zentrum der Beratungsausbildung steht die Vermittlung einer systemischen Haltung und die fachlich-methodischen Fähigkeiten, um systemische Beratung durchführen zu können. Im ersten Teil der Ausbildung stehen die Grundlagen der systemischen Therapie, systemische Arbeitsweise, Fragetechniken und Prozesssteuerung im Vordergrund. Im zweiten Teil werden Theorie und weitere Methoden ergänzt und vertieft. Ein besonderer Fokus wird auf Anwendungskompetenz und Prozesssteuerung gelegt. In Halbgruppen wird dazu mit Live-Supervision gearbeitet. 

Parallel dazu finden Theorie- und Methodenseminare statt, in denen Theorie und Praxis miteinander verknüpft werden. Zur Intensivierung des Weiterbildungsprozesses dienen mehrere ein- oder mehrtägige Blockveranstaltungen. Die praktische Arbeit findet in zwei Halbgruppen à 10 bis 13 Teilnehmer*innen statt, mit ein bis zwei Lehrtherapeut*innen pro Halbgruppe. Die Theorie- und Methodenseminare absolvieren beide Gruppen gemeinsam. Die Weiterbildung beginnt mit einem Dreitage-Block (Do. - Sa.), an dem die Teilnehmer*innen erste Bekanntschaft mit der systemischen Therapie und Beratung machen können.

Danach finden die Treffen am Mittwochabend in der Zeit von 17:30 - 20:30 Uhr (mit Ausnahme der Schulferien Hamburgs und Feiertage) statt. Darüber hinaus sind weitere vier Blockveranstaltungen geplant.

Der Kurs umfasst 550 Stunden. Er findet in den Räumen des Instituts statt.

Inhaltlich deckt sich dieser Kurs im Wesentlichen mit dem beschriebenen Weiterbildungskurs WB-2026. Im Unterschied zu WB-2026 wird dieser Kurs in Blockform angeboten (Do. 09:30 -17:00 Uhr, Fr. 09:30 -18:00 Uhr, Sa. 09:30 -13:30 Uhr).

Die neun Blockveranstaltungen dieses Kurses finden für alle Teilnehmer*innen gemeinsam in Hamburg statt. Die sieben live-Supervisionsblöcke finden zusätzlich ab Ende 2026 in Kleingruppen mit jeweils 7 -10 Teilnehmer*innen ebenfalls am Wochenende (Fr. - Sa.) im Institut und/oder an den Arbeitsplätzen der Teilnehmer*innen statt. Es ist eine Gesamtteilnehmer*innenzahl von bis zu 27 Personen vorgesehen.

Der Kurs umfasst 550 Stunden.

Mit Beginn am 18. Mai 2026 startet im Institut für systemische Studien e.V. in Hamburg ein aufbauender Kurs für Paartherapie unter Leitung von Christoph Heidbreder und Annette Westerburg sowie Mitarbeit von Juliane Schlobohm. Die Weiterbildung umfasst insgesamt 10 Blockveranstaltungen jeweils montags und dienstags im Zeitraum von 18 Monaten. Formal und inhaltlich orientiert sich der Kurs an die Richtlinien der Systemischen Gesellschaft (SG) mit insgesamt 400 Weiterbildungseinheiten (WE). 

Das Curriculum sieht 100 WE mit Theorie, Methoden und Übungen, 50 WE mit Supervision und 50 WE mit Selbsterfahrung unter Anleitung der Lehrdozenten*innen im Institut vor. Zusätzlich ist vorgesehen, dass die Teilnehmer*innen 50 WE Intervision in Peergroups, 50 WE Eigenarbeit erbringen und 100 WE Paartherapie in Form vom Praxisdokumentationen nachweisen. 

Thematisch werden unterschiedliche Aspekte der Paartherapie vorgestellt: Auftragsklärung und Gestaltung von therapeutischen Prozessen, Herausforderungen in Beziehungen mit unterschiedlichen Erwartungsmustern, Musterunterbrechungen, konflikthafte Situation und Eskalation, Sexualität, Außenbeziehungen und Umgang mit Geheimnissen in der Paartherapie, Trennungsprozesse, Prozessgestaltung bei unterschiedlichen Paarkonstruktionen, kulturspezifische Prämissen, nichtmonogame Beziehungsformen, sexuelle Orientierung, Stagnation und Scheitern, Hausaufgaben, körperliche Übungen sowie die Gestaltung von Therapieabschlüssen.

Das Angebot richtet sich an Interessenten*innen, die bereits einen Grundkurs in systemischer Beratung abgeschlossen haben. Die Weiterbildung ist durch den Dachverband Systemische Gesellschaft in Berlin anerkannt. Wenn die Kursvoraussetzungen erfüllt sind, kann bei der Systemischen Gesellschaft die Anerkennung als "Systemische*r Paartherapeut*in SG" beantragt werden.

Die detaillierte Kursbeschreibung folgt. 

Unser Aufbaukurs in systemischer Therapie erfolgt nach den Bestimmungen der Systemischen Gesellschaft - Deutscher Verband für systemische Forschung, Therapie, Supervision und Beratung e.V. Dieser Kurs umfasst insgesamt 450 Stunden und endet mit einem Abschlusskolloquium. Die Absolventen*innen der Weiterbildung können einen Weiterbildungsnachweis „Systemische/r TherapeutIn SG“ beantragen, sofern die Voraussetzungen der Systemischen Gesellschaft erfüllt sind (u. a. die zuvor erfolgte grundständige Ausbildung). 

Der Kurs richtet sich an Angehörige helfender Berufe, die bereits in systemischer Beratung eine Weiterbildung absolviert haben. Er wird von drei erfahrenen Lehrtherapeuten*innen und weiteren Mitarbeitern*innen des Instituts geleitet. Der Kurs besteht aus sechs dreitägigen Blöcken (Do./Fr. 09.30 Uhr - 17:00/18:00 Uhr, Sa. 09:30 - 13:30 Uhr) und zwei zweitägigen Block. Zusätzlich finden sechs eintägige Seminartage (9:30 - 18:00 Uhr, jeweils montags oder dienstags) statt.

Die Supervision eigener Fälle unter der Leitung eines/einer Lehrtherapeuten*in findet zusätzlich alle zwei Monate in Kleingruppen mit ca. 8-10 Teilnehmern*innen statt. Darüber hinaus führt jede/r Teilnehmer*in während des Aufbaukurses ein bis zwei live-Sitzungen therapeutisch/beraterischer Arbeit unter Supervision durch.

Voraussetzungen für die Teilnahme am Aufbaukurs sind:

• Abgeschlossene Weiterbildung in systemischer Beratung im Institut für systemische Studien oder einer von der Systemischen Gesellschaft bzw. DGSF anerkannten Einrichtung
• Regelmäßige therapeutische/beraterische Arbeit mit KlientInnen
• Bereitschaft zum selbständigen Mitarbeiten in Theorie und Praxis und zur Selbsterfahrung bzw. Selbstreflektion.